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Radon-Personendosimetrie

Ursache für die schädliche Wirkung von Radon ist die Akkumulation der Radonfolgeprodukte im menschlichen Atmungstrakt. Das heißt, nicht das Radon selbst, sondern die in der Atemluft generierten Zerfallsprodukte bestimmen die Dosis.

Generell werden zwei verschiedene Wege zur Dosisbewertung beschritten.

Die exakte Bestimmung der Exposition als Grundlage der Dosis kann nur mittels direkter Messung der Radonfolgeprodukte durch deren Abscheidung auf einem Filter bei gleichzeitiger Analyse erfolgen.

Nachteile dieses Verfahrens sind der relativ hohe Wartungsaufwand (periodischer Filterwechsel, Pumpenverschleiß), die permanente Geräuschemission (Gerät sollte in Gesichtsnähe getragen werden.) sowie die Notwendigkeit einer freien Ansaugung (Kann nicht einfach in die Tasche gesteckt werden.). Daher empfiehlt sich diese Verfahren nicht für den Routinebetrieb an Arbeitsplätzen mit variierender Staubbelastung, z. B. in Bergwerken.

Einfacher zu handhaben ist die Abschätzung der Exposition anhand der Radongasmessung unter Annahme eines Gleichgewichtsfaktors.

Der Gleichgewichtsfaktor beschreibt das Verhältnis von Radonfolgeprodukten und Radongas. Der Gleichgewichtsfaktor liegt stets zwischen Null und Eins, da die Aktivität der Folgeprodukte die des Radongases nicht übersteigen kann. Sehr saubere Atmosphären werden durch einen Gleichgewichtsfaktor kleine 0,1 charakterisiert, Atmosphären mit hoher Partikelbelastung (Rauch, Staub, Feuchte) hingegen mit Faktoren nahe Eins. Die Gleichgewichtsfaktoren typischer Raumluftsituationen liegen im Bereich von 0,4 bis 0,6.

Ist also der Gleichgewichtsfaktor an einem Arbeitsplatz bekannt und zeitinvariant, so kann die Radonfolgeproduktkonzentration aus dem Produkt von Radonkonzentration und Gleichgewichtsfaktor bestimmt werden. Bei stark abweichendem oder variierendem Gleichgewichtsfaktor wird der tatsächliche Wert über- oder unterschätzt.

Die Bestimmung des Gleichgewichtsfaktors erfolgt mit speziellen Geräten (z. B. SARAD EQF), die beide Komponenten simultan messen.

SARAD bietet für beide Verfahren besonders geeignete Messgeräte an.

Der DOSEman PRO ist das kleinste am Markt verfügbare Gerät zur direkten Bestimmung der Radonfolgeprodukte. Am Gerät wird neben der Folgeproduktkonzentration auch die Dosis angezeigt. Seine Entwicklung erfolgte im Rahmen eines Projektes des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Ebenfalls geeignet ist der poCAMon. Dieser besitzt einen deutlich höheren Durchfluss und damit eine höhere Sensitivität, ist dadurch aber größer und schwerer.

Als Radon-Personendosimeter stehen der DOSEman und der Radon Scout Professional zur Verfügung. Beide Geräte sind handlich und robust und können in den Taschen von Kleidungsstücken getragen werden. Die Dosis wird direkt am Display angezeigt.

Die Sensitivität des Radon Scout Professional ist deutlich höher als die des DOSEman, sodass bei geringeren Konzentrationen und längeren Aufenthaltszeiten in Radonatmosphären dieses Gerät bevorzugt werden sollte. Der DOSEman hingegen bietet eine sehr schnelle Ansprechzeit, sodass eine Warnung bei hohen bzw. Entwarnung bei geringen Konzentrationen umgehend erfolgt. (vgl. auch Anwendung in Wasserwerken und im Bergbau).