Arbeitsplatzüberwachung bezüglich luftgetragener Radioaktivität nach ISO 16639
Die Überwachung der Atemluft bezüglich luftgetragener radioaktiver Substanzen ist zum Schutz der Arbeitskräfte in allen Einrichtungen notwendig, in denen dispergierbare radioaktive Stoffe verwendet werden. Dies ist beim Umgang mit flüssigen oder pulverförmigen Stoffen der Fall. Radioaktive Aerosole können aber auch durch mechanische Bearbeitung, wie Schneiden, Schleifen, Schweißen, oder Reinigungsprozesse z. B. beim Rückbau von Kernanlagen freigesetzt werden.
Die DIN ISO 16639 definiert einen Leitfaden für die Implementierung entsprechender Überwachungseinrichtungen. Als Schwellwert wird die mögliche Überschreitung von zwei Prozent des Grenzwertes des betreffenden Nuklides angesehen. Eine kontinuierliche Überwachung sollte gewährleistet werden, wenn die zu erwartende wöchentliche Exposition mehr als 12 DAC-h beträgt, ab 40 DAC-h ist sie unerlässlich.
Die Aktivitätskonzentration kann bezüglich ihrer räumlichen Verteilung stark schwanken. Dem Aufstellungsort von Messgeräten ist deshalb besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Die beste Lösung bieten Geräte, die als persönliche Schutzausrüstung (PSA) am Körper in der Nähe des Atmungstraktes getragen werden können. Portable Monitore müssen mit Rücksicht auf die potentielle Strahlenquelle, den Arbeitsort und die vorhandenen Strömungsverhältnisse positioniert werden.
Da stets die Möglichkeit der Freisetzung hoher Aktivitäts-Konzentrationen besteht, sollte das Gerät über eine schnelle Alarmfunktion verfügen. Dies ist bei Geräten mit gleichzeitiger Probenahme und Aktivitätsbestimmung, sogenannten Online Air Samplern, möglich. Folgende Eigenschaften sind erforderlich:
- freie Luftansaugung, um Ablagerungen an Flächen oder in Rohren/Schläuchen vor dem Passieren des Filters zu vermeiden,
- Online-Messung mit Alarmfunktion,
- hinreichend niedrige Nacheisgrenzen zur schnellen Alarmierung und Vermeidung von Fehlalarmen,
- geringe Geräuschemission,
- portabel, wenn möglich am Körper in Gesichtsnähe tragbar,
- einfache Bedienung und geringer Wartungsbedarf,
- Kompensation der Radonfolgeprodukte,
- umgehende Betriebsbereitschaft.
SARAD bietet für diese Anwendung verschiedene Geräte, welche allesamt die oben genannten Forderungen erfüllen. Sie unterscheiden sich jedoch in Größe und Durchflussrate, so dass die richtige Wahl den jeweiligen Einsatzbedingungen entsprechend getroffen werden kann.
Der poCAMon ist ein am Körper tragbarer Monitor, der sowohl als Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung als auch als portables Messgerät eingesetzt werden kann. Der poCAMon ist die beste Wahl, wenn der Einsatzort häufig gewechselt wird. Mit ihm lassen sich Expositionen von 40 DAC-h innerhalb einer Minute nachweisen. Zum Nachweis von 12 DAC-h ist ein Messintervall von 5 Minuten erforderlich.
Werden Arbeiten über längere Zeiträume an einem Ort ausgeführt, steht mit dem Aer 5000 ein Tischgerät zur Verfügung, welches mit einem Schrittbandfilter ausgestattet ist. Das Gerät kann damit über sehr lange Zeiträume, auch bei hoher Staubkonzentration, praktisch wartungsfrei betrieben werden.
Sind noch niedrigere Nachweisgrenzen gewünscht, so empfiehlt sie der Einsatz des Aer 5200. Das Gerät ist durch die am Gehäuse montierten Räder portabel und besitzt einen Durchfluss von bis zu 50 l/min. Natürlich verfügt auch dieser Monitor über einen Schrittbandfilter. Innerhalb einer Minute kann eine Exposition von weniger als 5 DAC-h nachgewiesen werden.
Alle Geräte verfügen über einen zusätzlichen Alphaspektrometer-Modus, mit dem nach der Expositionsperiode auch sehr kleine Filteraktivitäten äußerst genau bestimmt werden können. Detaillierte Angaben zu den jeweiligen Nachweisgrenzen sind in den Datenblätter der einzelnen Geräte zu finden. Die hier angegebenen Nachweisgrenzen beziehen sich auf Plutonium, welches den höchsten Dosis-Koeffizienten besitzt.