Schutz von Einsatzkräften bei Bränden, nuklearen Unfällen und Terrorakten
Einsatzkräfte bei Bränden, Unfällen oder Anschlägen müssen stets ein hohes persönliches Risiko durch die meist unklare Lage vor Ort eingehen. Dies ist besonders der Fall, wenn freigesetzte radioaktive Aerosole unbemerkt inhaliert werden.
Diese können bei Unfällen in kerntechnischen Anlagen aber z. B. auch bei Bränden in nuklearmedizinischen Abteilungen oder durch terroristische Aktivitäten (Dirty Bombs oder Radiological Dispersal Devices – RDD) in die Umgebungsluft gelangen. Gesundheitliche Schäden können durch die im Vergleich zur externen Strahlung sehr viel höhere biologische Wirkung auch noch nach Jahren auftreten. Eine schnelle Warnung ermöglicht gezielte Maßnahmen zum Schutz der Einsatzkräfte und hilft bei der Koordinierung des Einsatzes.
Zur Detektion radioaktiver Aerosole durch Einsatzkräfte eignen sich ausschließlich am Körper tragbare Air Sampler, bei denen die auf einem Filter gesammelte Aktivität sofort analysiert wird. Die Geräte müssen in der Lage sein, gefährlich gesundheitsschädigende Expositionen innerhalb einer Minute zu erkennen. Als Richtwert können die in der Kerntechnik genutzten jährlichen Grenzwerte für Arbeitskräfte angesehen werden (z. B. 2000 DAC-h oder 20 mSv).
Da sich die Einsatzkräfte in einer Stresssituation befinden, ist eine Funkschnittstelle zur Übertragung der Messwerte in die Einsatzzentrale wünschenswert.
Mit den Geräten MyRIAM und poCAMon stehen zwei Air Sampler zur Verfügung, die als Teil der persönlichen Schutzausrüstung von Feuerwehr, Polizei, Sicherheitspersonal und technischen Einsatzkräften konzipiert wurden.
Der MyRIAM ist ein äußerst kleines und leichtes Gerät, das dennoch in der Lage ist, Expositionen im Bereich der Jahresdosis innerhalb einer Minute zu erkennen. Ein optisches und akustisches Signal warnt den Träger bei Überschreitung des Grenzwertes. Der größere poCAMon besitzt einen mehr als zehnfach höheren Durchfluss, wodurch die innerhalb einer Minute detektierbare Exposition um ein Vielfaches geringer ist. Dadurch kann eine eventuelle Freisetzung von radioaktiven Aerosolen schon frühzeitig erkannt werden.
Der poCAMon ist mit einer Funkschnittstelle ausgerüstet, sodass die aktuellen Messdaten im Bereich von einigen hundert Metern zur Einsatzleitung übertragen werden können.
Der MyRIAM kann in einer robusten Gürteltasche getragen werden. Für den poCAMon steht ein Brustgurt zur Verfügung.